Mein Auslandsjahr als Juniorbotschafterin Deutschlands in den Vereinigten Staaten hat mich sehr geprägt und ist mit vielen unvergesslichen Erfahrungen verbunden.
Ich habe mein Zeit in den Vereinigten Staaten in einer dreiköpfigen Gastfamilie in der malerischen Kleinstadt Chattanooga, in Tennessee, verbracht. Der vom PPP und dem Bundestag vorgegebene Auftrag, mein Heimatland Deutschland zu vertreten, Brücken zwischen Kulturen zu bauen und das deutsch-amerikanische Verhältnis auf allen Ebenen und Altersstufen zu stärken, hat von seiner Aktualität während des Auslandsjahres nichts eingebüßt und mich im Verlauf meiner Auslandserfahrung stets begleitet, für Projekte inspiriert und mich motiviert.
Ich habe mich während meiner Zeit in den Vereinigten Staaten intensiv in die „Juniorbotschafterrolle“ hineinversetzt und somit den Schwerpunkt meiner politischen Erfahrungen auf die Themen Völkerverständigung, insbesondere zwischen Deutschland und den Vereinigten Staaten, Toleranz und Respekt, multikulturelle Bildung, internationale Nachwuchsförderung und gegenseitiges kulturelles Verständnis gelegt.
Um der Rolle und den Aufgaben einer „Juniorbotschafterin“ gerecht zu werden, habe ich mehrere Projekte zur Förderung von interkulturellem Austausch gestartet, bin viel gereist und habe an internationalen Konferenzen mit Teilnehmern aus bis zu 31 Ländern teilgenommen. Vorträge und Präsentationen über Deutschland an Schulen und öffentlichen Einrichtungen und deutsche Märchenstunden in Kindergärten wurden fast schon zum Alltag.
Neben den politischen Aspekten des Programms war ich jedoch auch eine „ganz normale“ Austauschschülerin, habe eine amerikanische High School besucht und mir den amerikanischen Alltag mit meiner Gastfamilie geteilt. Meine Schule war überwältigend, um ein vielfaches größer als meine derzeitige Schule in Deutschland, und bot eine unglaubliche Anzahl von Fächern an – von Naturwissenschaften, Literaturklassen, Fremdsprachen bis hin zu Kochkursen und Aquaristik. Ich habe viele unvergessliche Momente erlebt und war fasziniert von den vielen Fragen, die meine Freunde und auch Mitschüler gestellt haben. Besonders interessant und auch lustig fanden viele den Umstand, dass ich Deutsche war, jedoch weder blonde Haare noch blaue Augen hatte.
Ein Auslandsjahr in den Vereinigten Staaten kann sehr facettenreich sein. Die Botschafterrolle ist mit vielen spannenden und auch anstrengenden, aber dennoch wichtigen Erfahrungen verbunden. Während die Menschen in den Südstaaten der USA eher konservativ sind und es ihnen anfangs schwerfällt Fremde mit einer anderen Religion aufzunehmen, sind die Menschen im Norden sehr offen für neue Kulturen und schätzen ausländische Einflüsse mehr. Durch mein Auslandsjahr habe ich viel über mich selbst und über die amerikanische Kultur, das dortige Leben und den Unterschied zwischen deutscher und amerikanischer Lebensweise gelernt. Ich habe mein Wissen über das amerikanische politische System nicht nur erweitert, sondern auch tiefe Einblicke in das politische und auch von der Politik bestimmte Leben der Amerikaner erhalten. Ich habe viele neue Freundschaften fürs Leben geschlossen, wundervolle Orte in den USA bereist und Erfahrungen gemacht, die ich nirgendwo anders machen könnte und niemals vergessen werde.
Ich möchte mich daher hiermit beim Deutschen Bundestag und meiner Abgeordneten Frau Vogelsang für die Ermöglichung dieses Auslandsjahres als Juniorbotschafterin bedanken.