Der Petitionsausschuss des Deutschen Bundestags unterstützt am 23.5.2012 einstimmig die Forderung einer Petition, dass starke Schmerzmittel aus der automatischen Austauschpflicht gegen ein rabattiertes Medikament herausgenommen werden. „Ich begrüße das Votum sehr“, erklärt Stefanie Vogelsang, die zuständige Berichterstatterin im Petitionsausschuss .„Ich habe das Anliegen der Petenten sehr ernst genommen und um eine große Mehrheit im Ausschuss gekämpft.“
Anfang letzten Jahres hatte die Präsidentin der Deutschen Schmerzliga, Marianne Koch, die Petition eingereicht: Starke Schmerzmittel sollen aus der automatischen Austauschpflicht gegen ein Arzneimittel herausgenommen werden, mit dessen Hersteller die Krankenkasse des Patienten einen Rabattvertrag abgeschlossen hat. Während einer öffentlichen Anhörung im Mai 2011 hatte Marianne Koch deutlich gemacht, dass gerade für Schmerzpatienten eine Umstellung von Medikamenten mit erheblichen Nebenwirkungen verbunden sei, denn gerade hier müsse der Arzt sehr sorgfältig und individuell vorgehen. Umfragen von Patientenorganisationen belegen, dass etwa 70 % der Patienten Probleme mit der Umstellung hätten und darüber hinaus viele Patienten mehrfach oder immer wieder umgestellt werden. Mehr als 72.000 Menschen unterstützen diese Petition.
Nach der seit 2007 geltenden Austauschpflicht für Arzneimittel sind Apotheker gesetzlich verpflichtet, das rabattbegünstige Arzneimittel abzugeben, auch wenn der Arzt ein Präparat eines anderen Herstellers verordnet hat. „Der Rahmenvertrag zwischen Krankenkassen und Apothekern sieht aber auch Ausnahmen von der Austauschpflicht vor“, erläutert Stefanie Vogelsang. „Und dazu zählen auch starke Schmerzmittel.“
Die Petition wurde nun an das Bundesministerium für Gesundheit überwiesen und den Fraktionen zur Kenntnis gegeben. „Der Erfolg dieser Petition zeigt wieder einmal, dass man mit bürgerschaftlichen Engagement viel erreichen kann!“ freut sich Stefanie Vogelsang.