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15.04.2013, 18:00 Uhr | Stefanie Vogelsang
Wohlstand in drei Dimensionen: W³
Abschlussbericht der Enquete-Kommission
Die Enquete-Kommission Wachstum, Wohlstand, Lebensqualität hat am 15.04.2013 mit der Annahme des Schlussberichts nach über zweijähriger Tätigkeit ihre erfolgreiche Arbeit beendet.

Abgeordnete und Sachverständige aller Fraktionen diskutierten in fünf Projektgruppen über verschiedene Themenbereiche wie den Stellenwert von Wachstum in Wirtschaft und Gesellschaft, die Messung von Wohlstand und Lebensqualität mit Indikatoren oder die Entkopplung von Wachstum und Ressourcenverbrauch.

Stefanie Vogelsang: Wohlstand muss in drei Dimensionen gemessen werden
Die Vorsitzende der Indikatorenprojektgruppe, die Berliner Bundestagsabgeordnete Stefanie Vogelsang, erklärt: „Unterschiedliche Werturteile,  Weltanschauungen und Interessenlagen führen dazu, dass die Definition, was das „erfüllte menschliche Leben“ ist, naturgemäß höchst unterschiedlich beantwortet wird. Klar ist, dass sich unser Wohlstandsverständnis nicht auf ein rein materiell ausgerichtetes Wirtschaftswachstum reduzieren lässt. Neben dem BIP-Wachstum als Maßstab für die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit eines Landes müssen vielfältige Aspekte des Wohlstands und der Lebensqualität als ergänzende Politikinformation herangezogen werden.
„W hoch drei"  heißt der neue Indikator. Geld, Soziales und Umwelt gehören zusammen um in Wohlstand leben zu können. Und deshalb sollten die zehn wichtigsten Fakten wie BIP, Qualität der Arbeit, Gesundheit, Freiheit oder Artenvielfalt ohne Gewichtung gemeinsam betrachtet werden.
Zugleich zeigt das neue breitere Wohlstandsmaß, ob dieser Wohlstand nachhaltig ist, indem Umweltqualität und Staatsverschuldung einbezogen werden.
Die Bundesregierung soll dazu in jeder Legislaturperiode umfassend berichten.“

Der Schlussbericht der Enquete-Kommission wird im Juni diesen Jahres im Deutschen Bundestag verabschiedet.